Radikaler Anthropomorphismus. Zur Darstellung des menschlichen Körpers in Hegels Ästhetik

PINNA, Giovanna
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Abstract

Giovanna Pinna „Radikaler Anthropomorfismus. Zur romantischen Darstellung des menschlichen Körpers in Hegels Ästhetik (Sektion: Ästhetik). Konzept Dass der menschliche Körper das Zentrum der bildenden Kunst darstellt, ist ein wiederkehrendes Motiv in den Vorlesungen über Ästhetik. Dabei ist das Vorbild, nach dem Hegel sich richtet, offensichtlich Winckelmanns Klassizismus und dessen Idee der schönen Naturform. Komplexer erscheint die Angelegenheit jedoch, wenn man die Behandlung des menschlichen Körpers in der Kunst der romantischen Epoche betrachtet, in deren Rahmen die idealisierte klassische Figur durch Bilder des verwundeten, gemarterten, sogar hässlichen Körpers ersetzt wird. Dem natürlichen menschlichen Körper schreibt Hegel eine besondere Stellung sowie eine Modellrolle für das Kunstwerk zu, weil die Körperlichkeit, die die erste Manifestation der Lebenseinheit darstellt, im Menschen durch die Aktivität des Bewusstseins sowie des Willens verständig gemacht erscheint. Die Tatsache, dass die Körperoberfläche das Bestehen der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins durchscheinen lässt, bewirkt, dass jene das Verhältnis zwischen Inhalt und Form im idealen Kunstwerk vorwegnimmt. Der Grund dafür, dass eine natürliche Form wie der menschliche Körper so relevant in einer theoretischen Perspektive ist, die sich nicht, wenn nicht am Rande, mit dem Naturschönen befasst, muss also darin gesucht werden, dass die Idee des Kunstwerks an sich in Verbindung mit den Konzepten von Leben, Organismus und Seele definiert wird, in Relation zu Begriffen also, die ihren systematischen Hauptort in der Naturphilosophie und der Anthropologie haben. Abstract Die Vereinigung der Seele mit ihrer externen Form bildet für Hegel das Ideal der Kunst, wobei er in der klassischen Form ihren reinsten Ausdruck findet. Die menschliche Figur in ihrer bildhauerischen Perfektion, in der die Körperlichkeit an sich für die Seele in ihrer Individualität steht, stellt aber gleichzeitig die Grenze der klassischen Kunst dar. In meinem Beitrag möchte ich zeigen, auf welche Weise und aus welchem Grund an die Stelle des „imperfekten“ Anthropomorphismus der naturalistischen Konzeption des antiken Polytheismus in der modernen Kunst eine weitaus radikalere anthropomorphische Konzeption tritt, in der die Körperlichkeit, in ihrer Entstellung, die Seele und ihren Kontrast mit dem Körper widerspiegelt.
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